Projekte 2009 / 2010

Neugestaltung und Sanierung der Friedhofskapelle und des Umfeldes in Deinstedt

 

Die Kapelle, ein Bau aus den späten sechziger Jahren war dringend sanierungsbedürftig. Hier wurde der Eingangsbereich (Vergrößerung) und die Fassade neu gestaltet, wobei die „klassische“ Architektur der späten sechziger Jahre  bewusst erhalten und gewahrt bleiben sollte. Neben der äußeren Gestaltung wurden auch Sanierungsmaßnahmen erforderlich, die sowohl das statische Gefüge wie auch die Ausstattung betreffen. Die Arbeiten wurden größtenteils durch ortsansässige Firmen ausgeführt, wobei umfangreiche Eigenleistungen der Bürger aus Deinstedt erbracht wurden.

Der Friedhof wird durch zwei Gestaltungsstrukturen geprägt. Ein älterer Teil weist eine klassische Gestaltungsstruktur mit größeren Gräbern und Einfassungen aus Stein und Hecken auf. Ein zweiter Teil im Bereich der Kapelle ist als Rasenfriedhof gestaltet und mit einigen Bäumen versehen. Zur Straße ist der Friedhof durch eine Strauchhecke abgegrenzt. Es bestand Handlungsbedarf den Friedhof besser zu erschließen, mit Bäumen die Struktur zu gliedern und die Strauchhecke an der Straße mit der Einzäunung  neu zu gestalten. Dabei wurde ein vorhandener Weg vom nördlichen Tor zur Kapelle in Schotterasenbauweise ausgeführt, um den Bestattungsunternehmen einen befahrbaren Zugang zu ermöglichen und trotzdem die Rasenstruktur zu erhalten.   Vom mittleren Tor zur Kapelle wurde der Weg als Hauptwegeachse aus einem anthrazitfarbenen Großpflasterstein gepflastert, der sich farblich und in Struktur den Gestaltungsgrundsätzen der Kapelle anpasst. Kleinkronige Bäume, beidseitig des Weges wurden gepflanzt, um die achsiale Ausrichtung zu unterstützen. 

Außerdem wurde das Umfeld  um die Kapelle umgestaltet, wobei die  Vorplatz-Architektur als Einheit mit der Architektur der Kapelle erhalten blieb und ebenfalls mit einem anthrazitfarbenen Großpflasterstein gepflastert wurde.

Eine neue Einfriedung mit neuen Zugangstoren sollen die Umgestaltung des Friedhofes gestalterisch abrunden.

 

Planung Freianlagen:

Theis Sumfleth 

Landschaftsarchitekt BDLA

Bergfried 16 a , 21720  Guderhandviertel

Tel. 04142 / 3551

Fax 04142 / 1434

 

Planung Kapelle:

Jens Wilke

Architekt BDA

Vordamm 14

21640 Horneburg

Tel. 04163 / 3147

Fax 04163 / 2696

 

 

StadtLandFluSS – Horneburg

 

Projekte 2011

Dorfgemeinschaftshaus `Alte Schmiede´ in Deinstedt, Malstedt

Außenanlagen

 

Die Dorfgemeinschaft bedurfte eines Versammlungsortes für Feierlichkeiten und Treffen verschie-denster Art. Die `Alte Schmiede´ in Malstedt bot sich hierfür an, wozu allerdings zahlreiche Arbeiten am Gebäude, aber auch im Außenbereich nötig waren.

Der vorhandene Belag aus verschiedensten Verbundsteinpflastern, sowie einer gegossenen Betondecke wurde in Eigenleistung aufgebrochen. Der Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses wurde mit Stellplätzen, eingefasst mit einem Betonrundbord, neu strukturiert und erhielt eine einheitliche Pflasterung mit einem gerumpeltem Betonsteinpflaster. Die Pflasterung erfolgte ebenfalls in Eigenleistung.


Abgrenzend zum vorhandenen und ausgebesserten Bürgersteig wurde eine Pflanzung aus Boden deckenden Sträuchern erstellt, welche den Blick auf die Schmiede offen hält. Kleinkronige Linden geben zusätzlich Struktur.

Seitlich des Gebäudes zur Bever hin wurde ein Parkplatz mit einer Wassergebundenen Decke erstellt, welcher ebenfalls mit Pflanzbeeten strukturiert ist.

Hinter dem Gebäude wurde eine ca. 7 x 18 m große Terrasse, ebenfalls mit gerumpeltem Pflaster gepflastert. Diese soll einem Zelt Platz bieten und somit zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten im Außenbereich bieten. Der Höhenunterschied zum Parkplatz wurde mit Betonwinkeln, kaschiert mit einer Hainbuchenhecke abgefangen.

Malstedter leisten 4500 Arbeitsstunden für „Alte Schmiede“

Jung und Alt engagierten sich gemeinsam für die „Alte Schmiede“in Malstedt. Stellvertretend für alle nahmen Lennard Wohlers, Markus Pietsch und Malte Wichern den Schlüssel von Bürgermeister Schröder entgegen.
Jung und Alt engagierten sich gemeinsam für die „Alte Schmiede“in Malstedt. Stellvertretend für alle nahmen Lennard Wohlers, Markus Pietsch und Malte Wichern den Schlüssel von Bürgermeister Schröder entgegen.

Malstedt hat seine Mitte wieder gefunden. Das Dorfgemeinschafts- haus „Alte Schmiede" ist am Mittwoch mit vielen Gästen eingeweiht worden. Bürgermeister und Planer, die Wegbereiter des Projektes, Sponsoren und ehrenamtliche Helfer blickten stolz auf ihre Arbeit zurück.
 Die Dorferneuerung als Chance, Visionen für die Zukunft, der Mut der Gemeinde, viel Geld in die Hand zu nehmen und vor allem die gelungene Zusammenarbeit aller Beteiligten - Etappen auf dem Weg zur „Alten Schmiede", die Bürgermeister Klaus Schröder in seiner Ansprache erwähnte. „Den Dorfmittelpunkt mit der Alten Schmiede neu zu beleben, war eine große Entscheidung, die nachhaltig wirkt." Es habe nie einen Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung für ein Dorfgemeinschaftshaus gegeben. Dieses Projekt sei von allen mitgetragen worden.

Klaus Brinkmann und Heinz Mehrkens blickten auf die Anfänge der „Alten Schmiede" zurück, auf erste Diskussionen im Verein Dorfgemeinschaft Malstedt und kleine Episoden während der Arbeiten. Die Euphorie für die Idee eines neuen Dorfmittelpunktes, Durchhaltevermögen und der Zusammenhalt von Jung und Alt seien der Motor für die Arbeit gewesen, so Brinkmann. Annähernd 4500 Arbeitsstunden wurden geleistet, 96 Malstedter von insgesamt 280 Einwohnern waren am Bau beteiligt. Jeder, der konnte, leistete nach seinen Fähigkeiten einen Beitrag.
 
Lobende Worte für das Engagement der Malstedter fanden Planer Jens Wilke, der ehemalige Landes- minister Hans-Heinrich Ehlen als Wegbegleiter und viele andere. „Es ist wichtig, dass Menschen vorangehen, die andere für eine Idee begeistern können und Steine ins Rollen bringen", so Ehlen. Das sei in der Gemeinde der Fall gewesen. Der demographische Wandel erfordere es, in ländlichen Regionen Lebensqualität und Zusammenhalt zu stärken. „Die Aufgabe jetzt ist es, dieses Haus mit Leben zu erfüllen."
 
Der Selsinger Samtgemeindebürgermeister Hans-Hinrich Pape erinnerte sich in an seine Kindheit, in der die Schmiede mit dem glühenden Feuer und dem Hammer, der auf den Amboss schlug, eine Faszination ausübte. „Die Schmiede war früher ein besonderer Ort, ein Treffpunkt. Jetzt ist sie es in anderer Form wieder geworden. Hier wurde ein Gebäude geschaffen, das die Bewohner an ihre Heimat bindet." Das sei ein Beispiel für gelebte dörfliche Gemeinschaft.
 
Abschließend lobte der ehemalige Samtgemeindebürgermeister Werner Borchers, der die Anfänge des Projektes mitgestaltet hatte, das Dorfgemeinschaftshaus als Leuchtturmprojekt für Malstedt. Es sei eine gute Entscheidung des Rates gewesen, alte Bausubstanz zu erhalten und daraus etwas Neues zu gestalten.
 
Mit der Übergabe des goldenen Schlüssels übertrug Architekt Reinhard Heins die Verantwortung für die „Alte Schmiede" an die neuen Hausherren.
 
Artikel der Zevener Zeitung vom 30.12.2012 (bz/kw)